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Combined Charging System

03.12.2014

Die neue Ladeschnittstelle wird die E-Mobilität in Deutschland grundlegend verändern. Carmeq wirkt daran erfolgreich mit.

Als die „Initiative Ladeschnittstelle“ 2009 von den fünf großen Automobilherstellern Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen gegründet wurde, war die Mission klar: Gesucht wurde ein universelles Ladesystem für Elektrofahrzeuge, das sich weltweit einsetzen lässt.

Carmeq als Experte und Vermittler

Um ihre Vorstellungen, Ideen und Interessen von einem gemeinsamen System zu koordinieren, wendeten sich die großen Fünf an Carmeq und siedelten dort die „Geschäftsstelle Ladeschnittstelle“ an. Deren Hauptfunktion besteht bis heute vor allem darin, eng mit den Experten der Autohersteller zusammenzuarbeiten, ihre Konzepte zu bewerten, abzustimmen und unter dem Strich auf einen Nenner zu bringen.

Schritt für Schritt begleitete das Team bei Carmeq die Entwicklung. Dabei ging es um weit mehr als nur um eine einheitlich Ladedose oder das Design des Steckers. Denn umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für alle Ladearten, eine gemeinsame Ladetopologie und natürlich eine einheitliche Software für die Kommunikation zwischen Auto und Stromnetz waren weitere Herausforderungen. Hinzu kam die Arbeit in den Gremien auf dem Weg zur Standardisierung, hierzulande zum Beispiel vertreten durch das Deutsche Institut für Normung (DIN).

„Wir werden von allen Herstellern als neutraler Partner geschätzt. Trotz der Nähe zu Volkswagen ist uns diese Unabhängigkeit in der Zusammenarbeit sehr wichtig“, beschreibt Cornel Pampu, Leiter der Geschäftsstelle Ladeschnittstelle, die Verhältnisse. Immer wieder hat sich das Team von Carmeq durch Fach- und Sachkompetenz ausgezeichnet und die Experten unterstützend begleitet. Dies hat auch die großen US-amerikanischen OEMs (Original Equipment Manufacturer – Erstausrüster) Chrysler, Ford und GM überzeugt, die sich der Initiative angeschlossen haben.

Kompakt, sicher und zukunftsfähig

Im Januar 2011 konnte das Konzept zur internationalen Standardisierung eingereicht werden. Das Combined Charging System benötigt am Fahrzeug eine einzige Ladedose, die für alle verfügbaren Anschlüsse und vier Lademodi nutzbar ist: einphasiges Laden mit Wechselstrom, schnelles Wechselstromladen mit Drehstromanschluss zuhause oder auch an öffentlichen Stationen, Gleichstromladen am Hausanschluss und ultraschnelles Gleichstromladen an Stromtankstellen. Eine Verriegelung durch das Fahrzeug verhindert, dass der Stecker während des Ladens versehentlich abgezogen werden kann. Elektrische Signale kontrollieren den Ladevorgang zusätzlich. Außerdem ist die vollautomatische digitale Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation vorgesehen. Damit lassen sich Internetapplikationen ebenso einbinden wie komplexe Ladeverläufe steuern, etwa beim Ausgleich von Leistungsspitzen („Smart Grid“). Für diesen neuartigen Ansatz und die praktische Ausführung wurde die Initiative 2012 mit dem „eCarTec Innovation Award“ vom Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ausgezeichnet.

Neue Ladesäule setzt Zeichen

Holger Matz, der bei Carmeq als Businessteam-Manager für Elektrische Fahrzeugenergiesysteme die technische Seite verantwortet, hat auf seine Weise dafür gesorgt, dass das Thema E-Mobilität pressewirksam in der Öffentlichkeit steht. Mit seinem 14-köpfigen Team errichtete er eine der ersten Ladestationen mit dem neuen kombinierten System in Deutschland – direkt vor dem Berliner Hauptsitz von Carmeq. Hier können die Carmeq-Mitarbeiter und ihre Kunden und Gäste nun ihr Elektrofahrzeug, je nach Ladeleistung, in weniger als 30 Minuten mit Strom betanken.

Öffentlichkeit schaffen, das Konzept der E-Mobilität verbreiten, die Menschen begeistern – auch das hat die Initiative als Aufgaben definiert. Hierbei unterstützt die Geschäftsstelle ihre Partner ebenso. Neben pressewirksamen Events gehören dazu auch Messeauftritte und weitere Marketingmaßnahmen. Seit dem Roll-out 2012 steht auch echte Lobbyarbeit auf der Agenda. „Wir haben zum Beispiel in Norwegen mit einer regierungsnahen Organisation gesprochen, die für Ausschreibungen im E-Mobility-Bereich zuständig ist“, erzählt Holger Matz. „Eigentlich hatten sie das japanische Ladesystem favorisiert, aber wir konnten sie vom Combined Charging System überzeugen. Das sichert uns nun den Zugang zum dortigen Markt.“

Spätestens wenn die Mitglieder des Verbandes der europäischen Autobauer, ACEA, wie geplant ab 2018 nur noch E-Fahrzeuge mit Combined Charging System in Europa anbieten, sind die Weichen gestellt. Doch schon jetzt gilt die kombinierte Ladeschnittstelle – dank der Unterstützung vieler engagierter Mitarbeiter von Carmeq – international als wegweisend.

Sie möchten gern Ihr Elektrofahrzeug bei uns laden? Weitere Informationen zum „Aufladen bei Carmeq“ finden Sie hier.

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